Hochbettprojekt in unserem kleinsten Zimmer

Hochbettprojekt in unserem kleinsten Zimmer

Wieso hat das Zimmer mit der kleinsten Grundfläche in der WG eigentlich kein Hochbett? Das hatte ich mich schon sehr häufig gefragt und die Antwort darauf war auch einfach: es ist zu niedrig dafür! Naja gut, dann ist das wohl eben so…

Aber als ich selbst nach einem Auslandssemester in ebendieses Zimmer einzog, wollte ich mich damit nicht mehr zufriedengeben. Als im gleichen Wohnungsteil kurz zuvor das Badezimmer renoviert wurde, entfernte man die Zimmerdecke und schaffte damit mehr Raumvolumen und die Möglichkeit, eine Lüftung einzubauen.

Das brachte mich auf die Idee, auch in meine Zimmerdecke mal ein Löchlein zu bohren, um zu messen, wie viel Platz man nach oben gewinnen kann. Freudig stellte ich fest, dass es genug Höhe wäre, um in einer Höhe von 185 cm eine 3m lange und 1,5 m breite Ebene einzubauen. Und es blieb auch nicht lange nur bei einem Plan.

Ende November 2018 entfernte ich zuerst die Deckenleisten und daraufhin die Holzpaneele, wobei ich feststellte, dass diese eingezogene Decke sich bis über den Flur erstreckt und die Wand nachträglich eingezogen wurde. Das war alles sehr interessant. Weiterhin entfernte ich die Balken aus der Wand, die die Paneele gehalten hatten. Um diese allerdings weiterverwenden zu können, durfte es nicht zu viel verschnitt geben. Also sägte ich nah an der Wand die Balken ab und entnahm sie mit viel Feingefühl und Geschick den Löchern in der Wand. Es war vielleicht unnötig kompliziert und etwas tollkühn, dieses Vorhaben allein zu bewältigen, aber es lief alles (fast) reibungslos.

Dann ging es kurze Zeit später damit weiter, die Wände bis ganz oben zu verputzen, zu tapezieren und zu streichen. Natürlich mussten auch Unebenheiten in der Decke mit Spachtelmasse angeglichen werden, was gar nicht so einfach ist, wenn man das alles noch nie gemacht hat. Im Verlauf der Arbeiten zeichnete sich eine Verbesserung meiner Fähigkeiten ab. Nur schade, dass ich mit dem Verspachteln der Decke genau dort begann, wo man nun im Bett liegt und ständig drauf starrt XD. In dieser Phase habe ich mir dann doch von meinen lieben Mitbewohnern helfen lassen, was die Arbeitsmotivation wieder deutlich anhob.

Dann kam der Jahreswechsel und ich bewohnte für längere Zeit ein Provisorium ohne Bett, bis dann Endlich Mitte Januar alle Vorarbeiten erledigt, alle Balken abgeschliffen und alle Materialien eingekauft waren und dass Plateau endlich eingebaut werden konnte. An dieser Stelle gilt wieder unserem Alten Herrn Coach mein Dank, der mit mir die Erledigungen gemacht hat und mir mit Rat und Tat zur Seite Stand. Auch Hägar hat mich unterstützt und die Bohrmaschine in die Hand genommen. Es wurde ein Teppich auf den Pressspanplatten verlegt und die Schlafhöhle eingerichtet. Daraufhin ist lange nichts passiert.

Der Frühling zog ins Land und es wurde Mai im Jahre 2019. Ich begann mit meiner Masterarbeit und es wurde absehbar, dass ich mit einem Abgeschlossenen Studium nicht weiter in der Studenten-WG wohnen würde. Mir war von Projektbeginn an klar, dass ich nicht lange etwas von den Früchten meiner Arbeit haben würde, jedoch fand das Zimmer einen Interessenten innerhalb der WG, der mir von nun an bei der Fertigstellung helfen würde, denn als nächstes sollte dieses Zimmer von ihm bewohnt werden. Dieser jemand war Morvoice (der damals noch nicht so genannt wurde).

Also starteten wir gemeinsam in die zweite Phase des Umbaus, bauten hier und da etwas mit Holz, verspachtelten den Rest der Zimmerdecke und machten noch einige Verschönerungsarbeiten. Als wir fertig waren, konnten endlich alle Werkzeuge wieder in den Keller wandern, die gefühlt seit dem Beginn des Küchenumbaus mal hier mal dort herumlagen, meine Möbel durften ihre geplanten Positionen einnehmen und wir konnten stolz unser Werk beschauen.So ging eine Ära der Umbauarbeiten zu Ende und wir sind gespannt, welche Projekte in Zukunft auf die Bewohner der Saxonen-Wohnung warten.