VoMi-Flucht vom 05.-07.04.2019 (Teil 2, die Sicht der Verfolger)

VoMi-Flucht vom 05.-07.04.2019 (Teil 2, die Sicht der Verfolger)

Du hast Teil 1 noch nicht gelesen? Dann solltest du das vorher tun!

Mit einer Zeitbombe sollte unsere Jagd nach den Geflohenen beginnen. Gedacht war zunächst, dass ein Wecker die verbliebenen Mitbewohner auf das Verschwinden aufmerksam machen und ihnen den ersten Hinweis zukommen lassen sollte. Leider waren die Jäger aber schlauer als gedacht und fanden schneller heraus, dass niemand von den VoMis (Vorläufigen Mitgliedern) noch in der Wohnung war, als es denen lieb war. Es wurde ein Koffer gefunden, der mithilfe eines Codes zu öffnen war. Der entsprechende Code war zunächst nicht auffindbar, weshalb Pippilotta kurzerhand entschloss, das Schloss mit Hilfe von Entschlosserfähigkeiten und Ausprobieren zu entschlossen*. Die Suchenden kamen somit früher als geplant auf die richtige Fährte, denn wo hätte die Bande als erstes hin entfliehen sollen, wenn nicht zur Schwesterverbindung, der ATV Saxonia. Krasse Sache, wer hätte das jemals erwarten können – Achtung: Ironie.

*ausgesprochener Blödsinn

Doch bevor wir unsere Verfolgung aufnahmen, klingelte plötzlich ein Pokal im Wohnzimmer, die „Zeitbombe“. Darin war ein Hinweis versteckt, wo die Geflohenen einen weiteren Hinweis versteckt hatten, auf dem wiederum stehen sollte, wohin ihr Weg als erstes gegangen war. So machten sich alle Zurückgebliebenen auf den Weg, wobei Sporty jedoch einen Umweg auf sich nahm und den vermeintlich zweiten Hinweis von einer Brücke am Ölper See holte. Dieser hing kaum sichtbar unter der Brücke und war nur mit Taschenlampe und Fingerspitzengefühl im Knotenlösen zu bekommen. Es war eine Flaschenpost mit der Aussage, dass wir den nächsten Hinweis in dem Koffer finden würden; mit einem Rätsel, um den Zahlencode herauszufinden. Dieses Rätsel (Bild Rätsel 2) war sehr liebevoll geschrieben, weshalb wir es auch liebevoll enträtselten, nachdem wir uns bei der ATV zusammengefunden hatten, da wir ja schon längst einen Schritt weiter waren. Um bei der ATV eintreten zu können, wurde von unseren lieben VoMis der Türcode BIERJUNGE* für uns ausgewählt, weswegen auch wir direkt ein Getränk angeboten bekamen. Die ATV überreichte uns ein Rätsel, welches uns den nächsten Standort verraten sollte. Für die Lösung brauchten wir das erste mal etwas länger, sodass wir am selben Abend nicht mehr in den Zug steigen und den VoMis hätten nachfahren können, um sie direkt wieder einzufangen**.

*(ha, wer auch immer diesen Bericht vorliest, der hängt, mach voll du Opfer :D) ← Für gewöhnlich werden unsere Berichte auf den Konventen vorgetragen, was an dieser Stelle zur Stärkung durch ein Hopfengetränk hätte führen sollen, wenn man sich nicht aufgrund der Länge des Textes für eine Verteilung dessen per Mail entschlossen hätte.

**Wir wollen ja nicht zugeben, dass wir das zwar gekonnt hätten, aber nicht wollten, da wir die gesamte detailverliebt geplante Schnitzeljagd genießen wollten.

Dies taten wir aber dann am Samstag und in aller Frühe und zwar, womit die VoMis nicht gerechnet hatten, mit unseren Fahrrädern. Dieser Schachzug verschaffte uns eine ganze Menge Zeit, die die Fliehenden lediglich mit Fuß- und Stadtbus unterwegs waren.

Die Reise führte uns zunächst nach Göttingen. Dort angekommen wurde uns nicht nur das Haus gezeigt, sondern wir erhielten zu allem Überfluss Klamotten von unserem lieben Verbindungsbruder Bambi, der seinem Namen alle Ehre gemacht hatte (weiterer Insiderwitz). Den Pullover, der vor der Weiterfahrt erstmal gewaschen werden musste, nahmen wir dann mit in Richtung Hannover. Jetzt fragt sich natürlich jeder, woher wussten wir das? Na ganz einfach!
Wir bekamen einen Zettel (siehe Rätsel 4), auf dem in Elbenschrift gut sichtbar zweimal der gleiche Buchstabe im Zielnamen vorkam und da Kassel für dieses Wort zu wenig Buchstaben hatte und es nicht allzu viele andere Studentenstädte mit ATB-Verbindungen gab, die mittels des Semestertickets erreichbar waren und einen Doppelkonsonanten enthielten, war das Ziel schnell klar. Easy peasy, was sind wir doch für Detektive gewesen (stellt euch uns mit Pfeife und einem schicken Mantel vor, wie wir lässig im Türrahmen stehen und sagen: „Wann kommen denn nun die schwierigen Aufgaben?“).

Hannover hatte da schon ein bisschen mehr Herausforderung zu bieten. Im schönen, direkt am Wasser gelegenen Haus der ATV Hannover bekamen wir gleich mehrere Aufgaben. Den Sektkorken weiter als die Fliehenden, also bis ins Wasser zu schießen, war dabei noch die entspannteste Aufgabe. Es folgte ein wirklich seriöser Auftritt von Speedy Gone Haarless im lila Bikini, mit dem er in die Leine springen sollte und zwar in Form eines Spagates. Es wurden also spektakuläre Bilder geschossen und den Fliehenden direkt weitergeleitet, um ihre Entscheidung abzuwarten, ob wir die Aufgabe ausreichend erfüllt haben. Die Antwort war ja. Unsere letzte Aufgabe, die uns dann den frühen Zug kostete, mit dem wir die VoMis ganz sicher eingeholt hätten, bestand aus der Erarbeitung und Vorführung einer Choreographie. Die ursprüngliche Idee war gewesen, diese Choreographie im Wasser durchzuführen. Da uns da jedoch sowohl Wetter, als auch eine Erkältung dazwischenkamen, durften wir freundlicherweise an Land bleiben. Zum Kinderserienintro der Wonderpets mit dem Text „Seid ihr bereit, Teamarbeit!“ (Pippi kennt sich in diesem Metier natürlich gut aus und singt euch sicher gerne die Melodie dazu vor) standen wir dann nebeneinander auf dem Steg und sangen und stellten irgendwelche Plastikstühle dazu in eine Reihe. Es muss sehr kurios ausgesehen haben. Daraufhin bekamen wir den nächsten Hinweis ausgehändigt: Ein Schriftstück, welches mit koreanischen Schriftzeichen beschrieben war führte uns halbwegs in die Irre, da ein überlesenes Satzzeichen uns verstehen ließ, dass wir nicht nach Hamburg fahren sollten. Deshalb waren wir fest entschlossen, in Münster weiterzusuchen! Warum auch nicht? Münster ist eine sehr schöne Stadt! Unsere hannoveraner Gastgeber klärten uns allerdings netterweise auf, wohin die Reise weitergehen sollte und wir fanden auch bald den Fehler, der uns geärgert hatte. Nachdem wir ein letztes Gruppenfoto gemacht hatten, durften wir das Grundstück endlich wieder verlassen, um unsere Verfolgungsjagd in Richtung Hamburg fortzusetzen.

Wieder im Zug konnten wir uns entspannen und waren voller Vorfreude, unsere Gruppe an der nächsten Station wieder zu vereinen. Wir wussten nämlich zu dem Zeitpunkt schon, dass unsere Fliehenden nicht mehr weit sein konnten.

Mit den Rädern ging es ab dem Hbf HH durch die gesamte Stadt, an der Alster entlang Richtung Verbindungshaus der ATV Arminia-Hegelingen zu Hamburg. Kurz zuvor waren wir uns unserem Sieg fast sicher. Doch dort angekommen wurden wir ein wenig enttäuscht, denn unsere VoMis hatten das Haus eine halbe Stunde vor unserer Ankunft verlassen. Und es gab auch keinen weiteren Hinweis, sodass sich bei uns zunächst Unmut breit machte, was denn nun der Plan sei und warum wir nun in Hamburg Endstation machen sollten. Nach einem Telefonat wurde aber aufgeklärt, dass die Fliehenden auch in Hamburg verblieben waren, nur nicht, so wie von uns angenommen, auf dem Verbindungshaus.

Um unseren Beinahe-Sieg doch noch zu feiern, trafen wir uns mit der gesamten Gruppe an den Landungsbrücken und es war ein Wiedersehen, als hätten wir uns Jahre nicht gesehen (also echt schön). In gemeinsamer Runde erlebten wir eine mittelmäßig aufregende Hafenrundfahrt mit Zwischenstopp an einem kleinen Strand an der Elbe, an dem wir witzige Fotos und Bambi seine Füße nass machten. Es war ein netter und entspannter Abend, so wie Morvoice es gesagt hätte.

Die Radler verbrachten eine Nacht auf dem Verbindungshaus, während die Fußies ganz nett und entspannt bei unserer Verbindungsschwester und Alten Dame Junia unterkamen. Dorthin sollten wir am nächsten Tag eben folgen.

Und dann kam die Überraschung:

Das NORDSAXONENTREFFEN !!!
(das bereits Monate im Voraus supergeheim geplant wurde)

Es waren wirklich viele Saxonen aus ganz Norddeutschland angereist, die sonst nicht einmal den Weg zum Harzwochenende finden. Wer alles dabei war, wurde auf einem Gruppenfoto dokumentiert. Es war auf jeden Fall eine große, sehr gelungene Überraschung. Damit haben wir wirklich sowasvon gar nicht gerechnet! Vielen Dank an dieser Stelle nochmal dafür! Und Vielen Dank an Junia für die Hilfe bei der Vorbereitung und Bereitstellung ihres Hauses und des Gartens für dieses Fest! Es wussten so viele Leute davon und keiner hat sich im Vorhinein verplappert, Respekt!

Gegen Nachmittag war es leider schon Zeit für die wiedervereinte Gruppe der Aktiven, sich von der noch laufenden Veranstaltung zu verabschieden und sich geschlossen wieder auf den Weg nach Hause zu machen. Es gab auf der Rückfahrt viel zu bequatschten über die unterschiedlichen Ereignisse und Situationen, sodass es eine sehr kurzweilige Zugfahrt wurde. Zum Ende hin unterhielten wir singend unser gesamtes Abteil, bis wir endlich wieder in heimatlichen Gefilden waren.

Kurzes Fazit: Gerne wieder!

Sporty Morty, Pippilotta und Speedy Gone Haarless

Zum Schluss ist noch zu erwähnen, dass wir Verfolger am Anfang unserer Reise (wir erinnern uns an den Besuch bei der ATV Saxonia) auch eine kleine Überraschung für unsere geflohenen VoMis planten, indem wir entweder ihre Zimmerschlüssel oder ihre Matratzen versteckten und ihnen ein Rätsel hinterließen, so wie sie es für uns taten. Sie hätten es lösen müssen, um herauszufinden, dass sie erneut zur ATV Saxonia gehen müssen, um dort ihre (und weitere) Schlüssel zu bekommen, die sie dann noch ihren jeweiligen Türen hätten zuordnen müssen, um ihre Schlafgemächer wieder herrichten und sich endlich erholen zu können. Da wir allerdings immernoch gerührt waren von der tollen Überraschung, brachten wir es nicht übers Herz, unseren lieben VoMis weiteren Schlaf zu rauben und stellten (die Fahrräder bescherten und zum letzten Mal einen wichtigen Vorsprung) die gewohnte Ordnung wieder her, bevor sie (mit den Öffis) unsere gemeinsame Wohnung erreichten. Ende gut, alles gut!